Ein Rückblick auf die Chor-Geschichte

Kurz gefasst:

1949: Gründung der „Bonner Bach-Gemeinschaft“ durch Gustav Classens, damals noch mit den zwei Elementen Orchester und Chor („Chor der Bonner Bach-Gemeinschaft“). Zunächst werden ausschließlich Kompositionen von J.S. Bach aufgeführt, schon 1951 Erweiterung de Repertoires durch Oratorienliteratur von Haydn, Händel und anderen Komponisten. Erste Konzertreisen ins benachbarte Ausland.

1972: Roland Bader übernimmt die Leitung des Chores. Die Bonner Beethovenhalle wird Hauptaufführungsort und die Zusammenarbeit mit großen Orchestern bietet neue Möglichkeiten in der Programmauswahl. In diese Zeit fällt auch die erste Aufführung des „Requiems“von Verdi durch die Bonner Bach-Gemeinschaft.

1976: Herbert Ermert wird Künstlerischer Leiter. Gute Kontakte nach Frankreich ermöglichen zahlreiche Konzertreisen dorthin. Selten aufgeführte Werke ergänzen das Repertoire: Die „Psalmensinfonie“ von Strawinsky, das „Te Deum“ von Berlioz, „Judith“ von Arthur Honegger.

1991: Der Komponist und Dirigent Franz Xaver Gardeweg übernimmt die Leitung der Bonner Bach-Gemeinschaft. Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Chören. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands Auftritt in den neuen Bundesländern, in Quedlinburg, Potsdam. Mehrfach konzertiert der Chor in Italien, unter anderem 1999 beim Barockfestival Viterbo.

2007: Nach dem plötzlichen Tod von Franz Xaver Gardeweg 2006 übernimmt nun Jürgen Böhme dessen Nachfolge. Verdis „Requiem“ und das „Stabat Mater“ von Dvorak werden 2008 bzw. 2009 mit großem Erfolg aufgeführt.

2010: Neuer künstlerischer Leiter wird Horst Meinardus, als Korrepetitor unterstützt ihn fortan Georg Friedrich. Der Chor erlebt einen Aufschwung, erfolgreiche Konzerte mit Bachs h-moll-Messe,  dem „Requiem“ von Antonin Dvorak, Mozarts „Vesperae“ sowie Bachs „Matthäuspassion“ legen davon Zeugnis ab.

2012: Die mittlerweile als zu umständlich empfundene Bezeichnung „Chor der Bonner Bach-Gemeinschaft“ wird in einem Mitgliedervotum in „Bach-Chor Bonn“ verändert.

2014: Im März gemeinsames Gedenkkonzert mit dem Philharmonischen Chor Köln zur Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Aufgeführt wird Benjamin Brittens „War Requiem“.

2016: Ein sehr konzentintensives Jahr liegt hinter uns, insgesamt 4 Konzerte wurden aufgeführt, 3 davon mit unserem polnischen Partnerchor Akademicki Zespół Muzyczny Politechniki Śląskiej. Eine gelungene Konzertreise nach Gliwice in Polen rundet das Jahr ab.

2017: Im April wählt die Mitgliederversammlung einen neuen Dirigenten. Früher als geplant übernimmt Markus Mostert kurzfristig die künstlerische Leitung des Chores und dirigiert bereits Anfang Mai die noch weitgehend mit Horst Meinardus einstudierte „Schöpfung“ von Haydn.

Es folgt im Oktober die mit großem Erfolg aufgeführte Motette „Jesu, meine Freude“ in der von Mostert neu eingeführten Form des „Gesprächskonzerts“.

2018: Am 4. März wird in der Aula der Universität Bonn Bachs „Johannespassion“ aufgeführt, im Herbst die „Petite Messe Solenelle“ von Rossini in der Fassung mit Klavier und Harmonium.

2019: Nach einem A-Cappella-Konzert mit Musik der Romantik im Mai feiert der Bach-Chor Bonn im November sein 70-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert in der Aula der Universität. Aufgeführt wird sehr erfolgreich das Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn.

2020: Der Chor wird leider auch von der Corona-Pandemie bestimmt.
Alle geplanten Aufführungen müssen abgesagt werden; Online-Proben mit Zoom und Jamulus sorgen trotzdem für Zusammenhalt und ermöglichen auch musikalische Fortschritte.

Erst Ende 2021 und Anfang 2022, nachdem Proben unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln wieder möglich sind, kann der Chor ein kleines geistliches Chorkonzert und eine Weihnachtliche Vesper aufführen. Das Tango Magnificat von Palmeri und die Sunrise Mass von Ola Gjeilo werden aus der „Schublade“ geholt und unter persönlicher Anwesenheit von Martin Palmeri im Mai in der Aula der Universität präsentiert.
Im Juni reist der Chor nach Leipzig ( eigentlich für 2020 geplant) und übernimmt eine Gottesdienstbegleitung mit Bach-Kantaten und-Motetten in der geschichtsträchtigen Nikolaikirche.

Das Jahr wird abgerundet durch eine erstmals wieder ausverkaufte Aufführung der Kantaten I – III und VI des Bach‘schen Weihnachtsoratoriums, das nach der Corona-Zeit große Freude und Dankbarkeit auslöst.

2023 ist zunächst das Jahr der Reisen. Der Bach-Chor Bonn unternimmt auf mehrfach verschobene Einladung des Bach-Chores Lausanne eine großartige Reise in die Schweiz, während der Lausanner Chor einen Monat später zu einem Gegenbesuch nach Bonn kommt. In beiden Städten wird mit großem Erfolg ein gemeinsames Konzertprojekt aufgeführt: Das “Magnificat” von J.S. Bach und die “Messe Nr. 5 in As-Dur” von Franz Schubert.

Im Herbst folgt eine sehr außergewöhnliche Zusammenarbeit mit dem Ensemble „Anima Shirvani“. Unter dem Titel „West-östlicher Divan“ wird Goethes Gedichtsammlung in der Darbietung von barocker Chor- und Instrumentalmusik aus Orient und Okzident zusammengeführt. Das Ergebnis ist äußerst gelungen, was sich auch in der Begeisterung des Publikums widerspiegelt.

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